Meine Reise zur Heilung

– und warum ich Frauen mit Geburtstrauma begleite

29. Januar 2025

Coaching Geburtstrauma

Mit 16 schwanger – und plötzlich ganz allein

Als ich mit 16 Jahren erfuhr, dass ich schwanger war, fühlte ich mich völlig verloren. Ich war jung, unsicher und voller Fragen. Ich wusste, dass mein Leben sich verändern würde, aber wie genau – das konnte ich mir noch nicht vorstellen.

Ich erinnere mich noch genau an den Moment in der Arztpraxis. Der erste Satz, den mein Frauenarzt sagte, war nicht etwa „Wie geht es Ihnen?“ oder „Herzlichen Glückwunsch“, sondern: „Wann wollen Sie den Abtreibungstermin machen?“

Das war wie ein Brett vor den Kopf zu bekommen, für mich jedenfalls ein riesengroßer Schock, den ich in diesem Moment fühlte. Ich wusste sofort, dass ich mein Baby bekommen wollte – aber wie übergriffig diese Frage war, begriff ich erst Jahre später.

Während meiner Schwangerschaft begegnete mir oft dieselbe Haltung: ein stilles, manchmal auch offenes Urteil über meine junge Mutterschaft. Menschen, die mich ansahen, als müsste ich mich schämen, anstatt mich zu freuen. Doch für mich stand fest: Dieses Baby ist gewollt, nur ein paar Jahre früher als geplant und ich bin bereit, es aus vollem Herzen zu lieben.

Eine Geburt voller Demütigungen – und ein Moment, der alles veränderte

Die Geburt meiner Tochter war lang und kräftezehrend. Stundenlang lag ich am Wehentropf, die Schmerzen waren fast unerträglich. Ich fühlte mich klein, ausgeliefert, nicht ernst genommen.

Hin und wieder fielen Kommentare von Ärzten, die mich zutiefst trafen – aber ich war so erschöpft, dass ich sie einfach hinnahm. An dieser Stelle möchte ich aber erwähnen, dass meine Hebamme echt wundervoll, liebevoll und zutiefst einfühlsam war. Sie und meine Mutter waren mein Anker während dieser unendlich langen und qualvollen Zeit. Erst Jahre später begriff ich, dass viele dieser Sätze nichts mit medizinischer Notwendigkeit zu tun hatten, sondern mit einer Haltung, die Gebärende nicht als gleichwertige Menschen behandelte.

Doch dann – nach all den Strapazen – war sie endlich da.

Meine kleine, pummelige Tochter, mit dunklen, vollen Haaren (die später überraschenderweise hellblond wurden, so witzig!). Als sie auf meiner Brust lag, zwinkerte sie mir mit einem Auge zu. Als wollte sie mir sagen: „Mama, wir haben es geschafft.“

In diesem Augenblick war alles vergessen. Die Schmerzen, die Angst, die abwertenden Worte – für diesen einen Moment zählte nur dieses kleine zuckersüße Wesen auf meiner Brust. Für mich ist das tatsächlich auch der schönste Moment meines Lebens!

Die Erinnerungen blieben – und mit ihnen die Zweifel

Nach der Geburt begann ich, mich immer wieder an einzelne Situationen zu erinnern. Ich versuchte, sie wegzuschieben, mir einzureden, dass das alles normal sei. Doch dann hörte ich die Geschichten meiner Freundinnen. Und die waren teilweise noch viel schlimmer.

Ich las Berichte im Internet, tauschte mich mit anderen Müttern aus – und mir wurde klar: Diese Erfahrungen sind nicht die Ausnahme, sondern für viele Frauen die Realität.

Als ich dann während meiner EMDR-Ausbildung immer wieder mit Geburtstrauma in Berührung kam, war für mich klar: Ich will helfen.

Nicht nur, weil meine eigene Geburtserfahrung belastend war, sondern weil ich verstand, dass wir nicht mit diesen Narben weiterleben müssen. Dass wir heilen können. Und dass es möglich ist, die positiven Erinnerungen in den Vordergrund zu rücken – ohne dass die schlechten uns immer wieder einholen.

Warum ich Frauen mit Geburtstrauma begleite

Ich habe erlebt, wie es sich anfühlt, nicht gehört zu werden. Wie es ist, nach der Geburt mit schweren Emotionen allein zu sein. Und ich weiß, dass es einen Weg gibt, diese Last loszulassen.

Wenn ich mit Frauen arbeite, sehe ich oft dieses zögernde, fast ungläubige Staunen in ihren Augen, wenn sich etwas löst. Wenn die Erinnerung an die Geburt plötzlich nicht mehr so schwer auf den Schultern liegt. Wenn sich ein Gefühl von Freiheit breitmacht, wo vorher Angst war.

Dieser Moment berührt mich jedes Mal aufs Neue. Er gibt mir die Kraft, genau das weiterzumachen.

Zusammenhalt unter Frauen – ein Erlebnis, das mich geprägt hat

Vor einigen Jahren lag eine Freundin von mir in den Wehen. Ihr Mann war gerade nicht erreichbar, sie war allein – und sie hatte Angst.

Ohne lange nachzudenken, packte ich meine Sachen und fuhr zu ihr. Ich hielt ihre Hand, sprach mit ihr, atmete mit ihr. Stundenlang saß ich an ihrem Bett und wusste genau, wie sie sich fühlte.

Später, als ihr Mann endlich da war und das Baby geboren wurde, erzählte sie mir, wie viel es ihr bedeutet hatte, mich an ihrer Seite zu wissen.

Dieses Erlebnis zeigte mir noch einmal, wie wichtig es ist, dass wir Frauen uns gegenseitig unterstützen. Schwangerschaft, Geburt – das sind Momente voller Glück, voller Hoffnung, voller Vorfreude. Doch sie können auch von Angst, Unsicherheit und Schmerz begleitet sein. Und wir müssen diese Last nicht allein tragen.

Warum ich meinen Weg mit EMDR weitergehe

Heute ist meine Tochter erwachsen. Wenn ich sie anschaue, sehe ich nicht nur die wunderschöne großartige Frau, die sie geworden ist – sondern auch mich selbst. Die junge Mutter, die sich durchgekämpft hat. Die nie aufgegeben hat. Und die aus ihren Erlebnissen Kraft gezogen hat.

Manchmal sagt sie mir, wie stolz sie auf mich ist. Und ich muss schmunzeln, weil ich genauso stolz auf sie bin.

Ich liebe es, eine Frau zu sein. Ich liebe die Erinnerungen an meine Schwangerschaft, an diesen ersten Moment mit meiner Tochter. Ich liebe es, andere Frauen dabei zu begleiten, ihre emotionalen Wunden zu heilen.

Denn Geburtstrauma muss nicht für immer weh tun.

Und wenn ich miterleben darf, wie eine Frau diese Last loslässt – wenn ich sehe, wie sie tief durchatmet und sich Erleichterung in ihrem Gesicht ausbreitet – dann weiß ich, dass ich genau da bin, wo ich sein soll.

Hast du selbst eine schwierige Geburt erlebt?

Ich begleite dich auf deinem Weg, deine Erfahrung zu verarbeiten – sanft und in deinem Tempo.

Coaching Geburtstrauma

Mit gerührten und mutmachenden Grüßen,
Maria
Coachin für Geburtstrauma, EMDR & Hypnose

Leitfaden: Sanfte Wege aus der emotionalen Belastung nach der Geburt.

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